Kulturgeschichte des Totenkopfs

Andere Völker, andere Sitten: In Ozeanien glaubten Menschen früher einmal, dass die Seele über den Tod hinaus im Schädel des Verstorbenen wohne. Angehörige verzierten die knöchernen Überreste ihrer Ahnen mit Farben. Oder sie zertrümmerten ihn, wenn sie einen Feind demütigen wollten. Zu sehen sind solche Reliquien in der Ausstellung „Schädel – Ikone. Mythos. Kult.“, die noch bis April 2016 in der Weltkulturerbestätte Völklinger Hütte bei Saarbrücken zu sehen ist. Anhand von 250 Schädeln wird die Kulturgeschichte des Totenkopfs thematisiert, von der Stein- über die Bronze- bis zur Neuzeit. Die Ausstellung erzählt von Kopfjägern, von Voodoo-Zauber und der Verehrung von Schädelreliquien. Auch Bezüge zu Totenkopf-Motiven in der Popkultur des 21. Jahrhunderts werden dargestellt. Das älteste Exponat ist die Hirnschale eines Neandertalers, aus der vermutlich berauschende Getränke getrunken wurden. In einer „Fantasy“-Abteilung sind auch Schädel zu sehen, die in Filmen wie „Alien“, „Star-Wars“ oder „Iron Man“ als Requisiten verwendet wurden.
www.voelklinger-huette.org

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