Buch- und Medientipps

 

 

Arnold Angenendt: Toleranz und Gewalt: Das Christentum zwischen Bibel und Schwert // Der Münsteraner Religionshistoriker und Priester nimmt die Kritik am Christentum ernst: Ohne apologetischen Impetus beschreibt er auf 800 Seiten die Geschichte des Christentums und zeigt Ansätze, um gegen Fanatismus gefeit zu sein. // Aschendorff, 2007

 

 

 

 

Xavier Beauvois: Von Menschen und Göttern // Der eindrucksvolle Spielfilm zeigt das Leben von Mönchen des Trappistenordens in Algerien, die vor rund zwanzig Jahren vermutlich von einer islamistischen Terrorgruppe getötet wurden. Der Film hat den Preis der ökumenischen Jury beim Filmfestival in Cannes gewonnen. // Frankreich, 2010

 

 

 

 

Ulrich Beck: Der eigene Gott. Von der Friedensfähigkeit und dem Gewaltpotenzial der Religionen // Der 2015 verstorbene Soziologe zeigt Risiken und Chancen auf, die für Weltreligionen von der Globalisierung ausgehen, indem Monopol- und Wahrheitsansprüche infrage gestellt werden. Beck geht der Frage nach, wie sich jeder einzelne Mensch, ob religiös oder nicht-religiös, zum „Geist“ der Weltgesellschaft stellt. // Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, 2008

 

 

 

 

Sudhir Kakar: Die Gewalt der Frommen: Zur Psychologie religiöser und ethnischer Konflikte // Der indische Intellektuelle analysiert die Dynamik der Ausschreitungen zwischen Muslimen und Hindus in Indien. Er zeichnet Veränderungen nach, die auftreten, wenn aus friedlichen religiösen Menschen gewalttätige werden. // C.H. Beck, 1996

 

 

 

 

 

Hamideh Mohagheghi, Klaus von Stosch (Hg.): Gewalt in den heiligen Schriften von Islam und Christentum // Christliche und muslimische Theologinnen und Theologen beschäftigen sich mit dem Thema Gewalt in der Bibel und im Koran. Anhand von Textbeispielen und hermeneutischen Zugängen thematisieren sie Möglichkeiten zum Verständnis und zur Auslegung heiliger Schriften. // Ferdinand Schöningh, 2014

 

 

 

 

Kiran Nagarkan: Gottes kleiner Krieger // Von den Seitengassen in Bombay zu den heiligen Hallen in Cambridge, vom Terroristencamp in den Bergen Afghanistans zu einem Trappistenkloster in Kalifornien – das ist der Weg von Zia Khan, einem jungen Inder aus einer liberalen muslimischen Familie. Welcher Religion er sich auch anschließt, Zia glaubt, der Auserwählte zu sein: Gottes kleiner Krieger. // Fischer Taschenbuch, 2008

 

 

 

Peter Sloterdijk: Im Schatten des Sinai. Fußnote über Ursprünge und Wandlungen totaler Mitgliedschaft // Die religionstheoretischen Überlegungen, die Peter Sloterdijk in „Gottes Eifer“ (2007) und „Du musst dein Leben ändern“ (2009) vorstellte, fanden große Beachtung, lösten aber auch Missverständnisse und kritische Einwände aus. In diesem Band präzisiert Sloterdijk, ausgehend von der Sinai-Episode aus dem zweiten Buch Mose, seine Ausführungen zu Monotheismus und Gewalt sowie zur Rolle der Religion in vormodernen Gesellschaften. // Suhrkamp, 2013

 

 

 

Hartmut Zinser: Religion und Krieg // Der Philosophieprofessor aus Berlin kommt zum Ergebnis, dass Religionen von innen heraus nicht friedfertig sind; Friedfertigkeit musste ihnen im Laufe der Geschichte erst aufgedrängt werden. Zinser beschreibt, wie Religionen, die Gewaltlosigkeit lehren, Krieg teils auf krummen Wegen gerechtfertigt haben. // Wilhelm Fink, 2015